„Steiniger“ Weg zum Golf-Pro

– Von Horst Huber –

TschinkelPorträt04Anfang 2009 – als 20-Jähriger – entschloss sich der junge leidenschaftliche Golfspieler  Maximilian Tschinkel für eine Laufbahn als Golf-Pro. Der Münchner hatte gerade seine Lehre als Mechatroniker abgeschlossen, sich ein tolles Handicap von +2 erspielt und wollte nun sein Hobby zum Beruf machen. Also „schnupperte“ er im ersten Jahr 2009 auf der EPD-Tour, nach der PGA-Tour und Challenge-Tour die dritte Liga des Golfsports in Europa. Hier tummeln sich etwa 150 bis 200 europäische Golfer, die alle von der großen Karriere träumen. Auf 25 Turnieren in Deutschland, Österreich, aber auch Marokko, Türkei und Ägypten treten pro Turnier zwischen 120 und 140 Spieler an. Und nur die fünf (!) Punktbesten der Jahreswertung schaffen den Aufstieg in die Challenge-Tour. Das Gesamtpreisgeld pro Turnier ist 30.000 Euro, das heißt der Sieger erhält 5.000 Euro, der 40ste nur noch etwa 300 Euro! Also ein absolutes Verlustgeschäft, denn es entstehen Kosten für Flüge, Hotel, Verpflegung und Startgeld (allein 250 Euro pro Turnier).

Fotos: Horst Huber

Fotos: Horst Huber

Maximilian Tschinkel, der 2010 bis 2012 drei Jahre lang teilnahm, schätzt seine Jahreskosten auf etwa 20.000 Euro. Zwei Mal belegte der Münchner den zweiten Platz in Turnieren der Serie, seine beste Runde war eine 64, also acht Schläge unter Par. Seine beste Platzierung am Jahresende war ein 17. Platz. Nach einem „Auslaufjahr“ 2013 entschied sich Maximilian für einen anderen Weg. Ende letzten Jahres begann er im Münchener Golf Club Straßlach eine Ausbildung zum Teaching Pro. Bei den beiden Trainern Christoph Herrmann und David Grasskamp ist er in besten Händen – „ich lerne hier sehr, sehr viel“, schwärmt er von seiner „Lehre“. Im Oktober 2015 nach bestandener Abschlussprüfung darf er sich dann „Fully Qualified PGA-Professional“ nennen.

Natürlich wird er auch weiter auf der Tour – die EPD-Tour wird seit 2013 Pro Golf Tour genannt – spielen, allerdings ohne weite Reisen, also hauptsächlich auf Turnieren in Deutschland und Österreich. „Denn ich spiele weiterhin leidenschaftlich gerne und habe viel Spaß beim Golfspiel“, begründet er seinen Entschluss.