Kleine Regelkunde (4): Nächstgelegener Punkt der Erleichterung

– Von Michael Then –

Ball-am-SprinklerdeckelBei der Inanspruchnahme z.B. der Regel 24-2 (Unbewegliches Hemmnis) muss der Spieler seinen Ball aufnehmen und innerhalb einer Schlägerlänge von dem nächstgelegenen Punkt der Erleichterung fallen lassen. Doch was heißt nächstgelegener Punkt der Erleichterung? Auch hier hilft uns ein Blick in die Erklärungen.

Der „nächstgelegene Punkt der Erleichterung“ ist der Bezugspunkt bei Inanspruchnahme von strafloser Erleichterung von Behinderung durch ein unbewegliches Hemmnis (Regel 24-2), einen ungewöhnlich beschaffenen Boden (Regel 25-1) oder ein falsches Grün (Regel 25-3).

Er ist der dem Ball nächstgelegene Punkt auf dem Platz,

a) der nicht näher zum Loch ist und

b) an dem, läge der Ball dort, keine Behinderung

durch den Umstand, von dem Erleichterung in Anspruch genommen wird, bestehen würde. Letzteres gilt für den Schlag, wie ihn der Spieler an der ursprünglichen Stelle des Balls gemacht hätte, wenn es den behindernden Umstand dort nicht gegeben hätte.

Anmerkung: Um den nächstgelegenen Punkt der Erleichterung genau festzustellen, sollte der Spieler mit demjenigen Schläger, mit dem er seinen nächsten Schlag gemacht hätte, wenn es den Umstand dort nicht gegeben hätte, die Ansprechposition, die Spielrichtung und das Schwingen für diesen Schlag simulieren.

Zu beachten ist allerdings, dass der Spieler keinen Anspruch darauf hat, dass sein Ball nach Inanspruchnahme der Erleichterung besser liegt als vorher. „Nearest point“ not „nicest point“

ThenkkMichael Then, Wettspielleiter im Bayerischen Golfverband, ist der Überzeugung, dass die Regeln in erster Linie für den Golfspieler gemacht sind. Eine gute Regelkenntnis kann dem Golfer bei einem vorgabenwirksamen Turnier durchaus helfen, ein besseres Ergebnis zu erzielen. In unregelmäßigen Abständen wird Michael Then deshalb Regeln erläutern, die nicht allgemein bekannt sind und immer wieder zu Diskussionen auf oder nach der Runde führen.