Race to Kärnten: Im Bulldog zum Golfplatz

– Von Fritz Bräuninger –

Gruppenbild mit Gastgebern (Bildmitte) vom „Race to Kärnten“: Bayerische Journalisten erleben Entschleunigung. Foto: Sepp Beck

Gruppenbild mit Gastgebern (Bildmitte) vom „Race to Kärnten“: Bayerische Journalisten erleben Entschleunigung. Foto: Sepp Beck

„Entschleunigung“ ist ja einer der – leider viel zu wenig genutzten – Mainstreams unserer schnelllebigen Zeit. Ob gewollt oder nicht: beim „Race to Kärnten“ des Bayerischen Golfverbandes (BGV) jedenfalls handelte es tatsächlich um alles andere als ein „Rennen“. Mehrmals musste dieses Journalisten-Golfturnier für die zwanzig Bestplatzierten der BGV-Jahreswertung des Jahres 2014 verschoben werden, weil es sich aus den unterschiedlichsten Gründen „nicht ausgehen“ wollte, wie die Österreicher sagen würden. Gut Ding will eben Weile haben, Geduld war gefragt, wohlwollende Lässigkeit und natürlich die Hoffnung, dass es irgendwann vielleicht doch noch mal klappen würde.

Die Tourismus-Region Kärnten ist seit zwei Jahren offizieller Partner des Bayerischen Golfverbandes. Neben „einer gemeinsamen Philosophie, die auf visionärem Denken und Langfristigkeit beruht“ ( O-Ton Pressemitteilung) sei vor allem das vielfältige Golf-Angebot südlich der Alpen ausschlaggebend für diese Kooperation gewesen. Zwölf Golfanlagen in Kärnten und weitere zehn Plätze im benachbarten Slowenien sowie  in Friaul-Julich Venetien – bis hin zur Adria – seien innerhalb eines Wochenendausfluges bequem erreichbar und würden den bayerischen Golfern „wunderbare Erlebnisse“  bieten. Dafür sei eine spezielle „Alpe Adria Golf Card“ kreiert worden, unterstreicht Markus Polessnig, Projetleiter Golf der Kärnten Werbung GmbH.

Dass Kärnten neben Golf und seinen solitären Berg- und Seenlandschaften noch weitere Vorzüge zu bieten hat, wusste Sandra Ott, Rangerin des Biosphärenparkfonds Nockberge, den bayerischen Medienleuten in artverwandter Mundart zu berichten. Laut Sandra gibt es einen auffälligen Zuwachs im sommerlichen Wandertourismus. Gerade eine jüngere Klientel wisse nicht mehr nur den turbulenten Skizirkus, sondern das echte Naturerlebnis in luftigen Höhen sehr zu schätzten.

Höhen und Tiefen  – topografisch ebenso wie  meteorologisch –  durften die Journalisten dann auch bei den zwei Spielrunden auf dem Championsplatz  „Kaiserburg“ in Bad Kleinkirchheim erleben. Besonders komfortabel: von Bahn 16 zur 17 können die Golfsportler  einen Busshuttle in Anspruch nehmen – oder sie ziehen ihren Trolly eben selber und strebsam steil bergauf.

Das Thema Mobilität kann man in Kärnten aus ganz anderen Blickwinkeln wieder neu entdecken. Im  „Trattlerthof“ der Familie Forstnig, wo die bayerischen Journalisten logierten, haben sich die Gastgeber etwas recht Originelles einfallen lassen. Der Senior dieses seit 1642 bestehenden Familienbetriebs besitzt sechs Traktoren (Marke „Puch“ ) aus den 1950er Jahren und setzt diese liebenswerten Fossilien mit Anhänger auf Wunsch seiner Gäste gern für allerlei Fahrten ein. Im Bulldog zum Golfplatz, beispielsweise: so etwas werden die Daheimgebliebenen mit Erstaunen vernehmen. Einer der bayerischen Zeitungsschreiber durfte mit seiner Begleiterin auf dem hinteren Wagen und mit einem Spitzentempo von 15 km/h gar selber die sechs Kilometer zum Clubhaus tuckern.

Zuletzt hatte der Landwirtssohn  vor rund 50 Jahren einen Bulldog „Porsche Diesel“  gesteuert. Dieser Qualifikationsnachweis reichte Herrn Forstnig. Nicht nur im Trattlerhof sieht man viele Dinge offenbar erfreulich entspannt und entschleunigt. Auf geht´s zum „Race to Kärnten“!

Ergebnisliste Brutto