Medien-Preise: Deutschlands beste Golfclub-Websites

– Von Brigitte Zander –

Eine deutliche Qualitätssteigerung beim Online-Auftritt der Golfclubs registrierte die Jury der Bayerischen Medien-Golfer der Kategorie “Web“.  Die besten Noten gab sie in diesem Jahr den Homepages der Golfclubs St. Leon-Rot, München-Eichenried, und Seddiner See.

„Was früher etwas Besonderes war, ist heute schon Standard“, beschrieb der Internetjournalist Tim Cole in seiner Laudatio den Trend zur Professionalisierung der Clubs im Netz. Anfangs reichte es, die Platzübersicht, eine grob skizzierte Anfahrtsbeschreibung, Greenfeepreise, und Kontaktadressen der Rezeption online zu stellen. Inzwischen bemühen sich viele Webdesigner um bessere Informationen, kreativeres Layout, und eine lebendigere Darstellung des Clublebens. „Der Nutzwert der Clubwebsites ist erheblich gestiegen“, lobte Cole.

Sieger im Wettbewerb "Deutschlands beste Golfclub-Websites: St. Leon-Rot. Von links: Ralf Exel, Vorsitzender der Bayerischen Mediengolfer, Jury-Mitglied Brigitte Zander, Dominik Seidel (St. Leon-Rot) und Laudator Tim Cole. Foto: Horst Huber

Sieger im Wettbewerb „Deutschlands beste Golfclub-Websites: St. Leon-Rot. Von links: Ralf Exel, Vorsitzender der Bayerischen Mediengolfer, Jury-Mitglied Brigitte Zander, Dominik Seidel (St. Leon-Rot) und Laudator Tim Cole. Foto: Horst Huber

Das aktuelle Wetter, Webcams, Navigationshilfen wie Google-Maps, ein Platzbelegungsplan, die Tee-Time-Reservierung online, und die Clubgeschichte gehören heute bereits zum Standard einer guten Homepage. Immer mehr Clubseiten bieten ausführliche Jugend- und Mannschafts-Informationen mit Telefon- bzw. Mail-Kontakt der Ansprechpartner. Auch ein nichtöffentlicher Mitgliederbereich, ein Archiv der letzten Jahre und eine online-Version der Clubzeitung gehören ins Netz. Spieler finden den Turnierkalender mit Online-Anmelde-Möglichkeit sowie aktuellen Ergebnislisten. Selbst der Etikette, den Golfregeln und individuellen Naturbeschreibungen des Platzes widmen die Web-Gestalter inzwischen mehr Raum, stellte die Jury fest.

Zunehmend öffnen sich die Golfclubs auch den „Social Media“: Diskussionsforen wie Facebook und Blogs tauchen immer häufiger auf den Websites auf. Für Gäste gibt es Regions-Beschreibungen und Hotelempfehlungen. Und weil fast jeder Golfclub auf Mitgliedersuche ist, nutzt ein cleverer Vorstand seine Homepage selbstverständlich zur Mitglieder- und Sponsorenwerbung. Preislisten und ein Aufnahmeantrag zum Download dürfen da nicht fehlen.

Wer dazu noch Pluspunkte von der Jury einheimsen wollte, musste in diesem Jahr schon Besonderes bieten wie: eine eigene Golfclub-App, einen virtuellem Ballflug über alle Fairways, oder Videos mit Schwungtipps vom Head-Pro. Auch die Idee, hübsche Platzfotos als e-mail-Karten online zu stellen, wurde mit einem Sonderpunkt honoriert. Ebenso wie der Link zur aktuellen Verkehrs/ Stau-Übersicht im Anfahrtsbereich.

Korbinian Kofler und Heidi Rauch (beide GC München Eichenried) nehmen den Preis für den zweiten Platz entgegen. Foto. Horst Huber

Korbinian Kofler und Heidi Rauch (beide GC München Eichenried) nehmen den Preis für den zweiten Platz entgegen. Foto. Horst Huber

In seiner Power-Point-Präsentation über Mängel und Highlights deutscher Clubauftritte im Netz lobte Tim Cole beim ersten Sieger St. Leon-Rot vor allem die klare Grafik, den eigenen rege genutzen Video-Kanal auf YouTube sowie den einzigartigen Rückruf-Service. Per online-Formular kann man sich zu einem bestimmten Problem und zu einer gewünschten Zeit den Rückruf eines geeigneten Gesprächspartners wünschen. Eine innovative Überraschung des Zweitplazierten München-Eichenried ist die verstellbare Schriftgröße der Website. Und der Berliner Golf- und Countryclub Seddiner See (Platz drei) tut sich u.a. mit kulinarischer Bandbreite hervor. Die neue Wirtin stellte sieben Speisekarten ins Netz, angefangen über die Frühstücks- und Salatkarte bis zu den Classics und Saison-Spezialitäten. Da Gastronomen und Pros oft selbständige Unternehmer – und manchmal auch Internetmuffel – sind, macht es gelegentlich Schwierigkeiten, sie zu einem besseren Netzauftritt zu überreden. Wirte begnügen sich gern mit einem Lokalfoto samt Telefonnummer. Und auf manchen Proshop-Seiten  fehlen Kursbeschreibungen, Preise und die Möglichkeit, sich online anzumelden. Auch viele Präsidenten scheuen die Mail-Transparenz. „Aber generell ist ein Fortschritt sichtbar“, meint Tim Cole optimistisch. Früher waren die Empfangsdamen an der Rezeption die einzigen Club-Gesichter, die der Gast zu sehen bekam.

Sandra Müller-Ney (Golf- und Country-Club Seddinersee) nimmt den dritten Preis mit nach Berlin. Foto: Horst Huber

Sandra Müller-Ney (Golf- und Country-Club Seddiner See) nimmt den dritten Preis mit nach Berlin. Foto: Horst Huber

Heute präsentieren aufgeschlossene Golfclubs ihr gesamtes Team, vom Vorstand über Greenkeeper und Marshal bis zur Putzfrau, mit Bild und Kontaktmöglichkeit auf ihrer Internet-Visitenkarte. Das gehöre ebenso zum Nutzwert einer Website wie aktuellste News, eine Suchfunktion, und eine Übersicht der Wetterschutzhütten, sagt Cole.

Neben den drei genannten Siegern im Medienpreis „Web 2013“ nominierte die Jury ohne Ranking noch die Webseiten folgender sieben deutscher Golfclubs als Top-Ten-Sieger: Eifel, Stolper Heide, Pforzheim, Jura Golf Park, Nettetal, Olching, Taunus-Weilrod und Bad Liebenzell. Sie dürfen ihr Clubheim mit einer Urkunde schmücken.