Kleine Regelkunde (9): Zeitweiliges Wasser

– Von Michael Then –

Zur jetzigen Jahreszeit ist es für jeden Golfer wichtig, sich mit dem Begriff „Zeitweiliges Wasser“ zu beschäftigen. Ein Blick in die Erklärungen hilft weiter:

ZeitweiligesWasser09„Zeitweiliges Wasser“ ist jede vorübergehende Wasseransammlung auf dem Platz, die nicht in einem Wasserhindernis ist, und die sichtbar ist, bevor oder nachdem der Spieler seine Standposition bezieht. Schnee und natürliches Eis, nicht aber Reif, sind entweder zeitweiliges Wasser oder lose hinderliche Naturstoffe nach Wahl des Spielers. Künstlich hergestelltes Eis ist Hemmnis. Tau und Reif gelten nicht als zeitweiliges Wasser. Ein Ball ist in zeitweiligem Wasser, wenn er darin liegt oder es mit irgendeinem Teil berührt.

Um zu wissen welche Golfregel anzuwenden ist hilft ein weiterer Blick in die Erklärungen unter „Ungewöhnlich beschaffener Boden“:

„Ungewöhnlich beschaffener Boden“ bezeichnet folgende Umstände auf dem Platz:

Zeitweiliges Wasser,

Boden in Ausbesserung oder

Loch, Aufgeworfenes oder Laufweg eines Erdgänge grabenden Tiers, eines Reptils oder eines Vogels.

Die anzuwendende Regel ist als die 25-1 „ungewöhnlich beschaffener Boden“

Die Regel 25-1 ist sehr umfangreich, aber wichtig zu kennen. In unserem Fall gewährt die Regel 25-1b straflose Erleichterung folgendermaßen:

25-1b) Erleichterung

Ausgenommen der Ball ist in einem Wasserhindernis oder seitlichem Wasserhindernis, darf ein Spieler von Behinderung durch einen ungewöhnlich beschaffenen Boden folgendermaßen Erleichterung in Anspruch nehmen:

(I) Im Gelände: Liegt der Ball im Gelände, so muss der Spieler den Ball aufnehmen und ihn straflos innerhalb einer Schlägerlänge von dem nächstgelegenen Punkt der Erleichterung, nicht näher zum Loch als dieser Punkt, fallen lassen. Der nächstgelegene Punkt der Erleichterung darf sich nicht in einem Hindernis oder auf einem Grün befinden. Wird der Ball innerhalb einer Schlägerlänge vom nächstgelegenen Punkt der Erleichterung fallen gelassen, muss er zuerst an einer Stelle auf einem Teil des Platzes auftreffen, der die umschriebene Behinderung durch den Umstand ausschließt und sich nicht in einem Hindernis oder auf einem Grün befindet.

 

ThenkkMichael Then, Wettspielleiter im Bayerischen Golfverband, ist der Überzeugung, dass die Regeln in erster Linie für den Golfspieler gemacht sind. Eine gute Regelkenntnis kann dem Golfer bei einem vorgabenwirksamen Turnier durchaus helfen, ein besseres Ergebnis zu erzielen. In unregelmäßigen Abständen wird Michael Then deshalb Regeln erläutern, die nicht allgemein bekannt sind und immer wieder zu Diskussionen auf oder nach der Runde führen.