Kleine Regelkunde (10): X-Out-Bälle

– Von Michael Then –

Häufig kommt die Frage auf, ob man einen X-Out Ball in einem Wettspiel spielen darf. Die Entscheidung 5-1/4 hilft hier weiter.

X-Out ist die gebräuchliche Bezeichnung für einen Golfball, der von seinem Hersteller als fehlerhaft aussortiert wurde (hauptsächlich aus optischen Gründen, z.B. wegen Farb- oder Beschriftungsfehlern) und den Markennamen auf dem Golfball hat durchixen lassen. Ein Ball mit dem Aufdruck „Refurbished“ ist ein gebrauchter Ball, der industriell wiederaufbereitet und als solcher Ball gekennzeichnet wurde.

Der Gebrauch eines X-Out- oder Refurbished-Balls ist dann zulässig, wenn der eindeutige Beweis fehlt, dass dieser  Ball nicht regelkonform ist. In einem Wettspiel jedoch, bei dem die Spielleitung in die Wettspielausschreibung die Bedingung aufgenommen hat, dass der vom Spieler gebrauchte Ball im gültigen Verzeichnis zugelassener Golfbälle aufgeführt sein muss (siehe Anmerkung zu Regel 5-1), darf solch ein Ball nicht gebraucht werden, auch wenn der fragliche Ball (ohne Durchixen oder dem aufgestempelten Hinweis auf seine Wiederaufbereitung) in dem gültigen Verzeichnis zugelassener Golfbälle aufgeführt sein sollte.

Bälle mit Aufdruck „Practice“ sind in den allermeisten Fälle normal zugelassene Golfbälle, die auf die gleiche Weise beschriftet wurden, wie auch Bälle mit den Logos von Clubs oder Firmen beschriftet werden. Solche Bälle dürfen gebraucht werden, auch falls die Spielleitung eine Wettspielbedingung erlassen hat, dass der vom Spieler gebrauchte Ball im gültigen Verzeichnis zugelassener Golfbälle aufgeführt sein muss.

ThenMichael Then, Wettspielleiter im Bayerischen Golfverband, ist der Überzeugung, dass die Regeln in erster Linie für den Golfspieler gemacht sind. Eine gute Regelkenntnis kann dem Golfer bei einem vorgabenwirksamen Turnier durchaus helfen, ein besseres Ergebnis zu erzielen. In unregelmäßigen Abständen wird Michael Then deshalb Regeln erläutern, die nicht allgemein bekannt sind und immer wieder zu Diskussionen auf oder nach der Runde führen.