Golfpark Aschheim: Indische Schüler zu Gast

– Von Petra Herbasch –

Konzentriert blickt Nikunj, 16 Jahre alt, auf den Ball vor sich. Aufmerksam lauscht er den letzten Anweisungen seiner Lehrerin Andrea von Both und versucht, diese umzusetzen. Noch einmal tief Luft holen… und der Ball ist eingelocht. „Great!“, freut sich der junge Inder. „That’s really amazing“.

Nikunj Jain ist einer von 14 indischen Schülerinnen und Schülern, der im Rahmen eines Schüleraustauschs für drei Wochen den weiten Weg von Indien ins ferne Bayern angetreten ist. Seit nunmehr vier Jahren gibt es diese Partnerschaft zwischen der St.-Emmeram-Realschule Aschheim und der K.R. Mangalam World School in Neu-Delhi. Bereits im November flogen die deutschen Schülerinnen und Schüler nach Indien und verbrachten dort drei chaotische, spannende und vor allem beeindruckende Wochen. Nun traten die Inder ihren Gegenbesuch an – und der Terminplan der indischen Schülerinnen und Schüler ist voll: Projektarbeit, zahlreiche Ausflüge nach München und Umgebung, Unterricht – und natürlich auch viele sportliche Aktivitäten. Bereits zum zweiten Mal stand das Golfen auf dem Programm der indischen Gäste. Der Golfclub München Aschheim stellte hierfür nicht nur die Anlage sowie die Ausrüstung der jungen Spieler, sondern mit Elizabeth Höh eine erfahrene Golftrainerin kostenlos zur Verfügung. Kurzes und langes Spiel, Putten und vieles mehr lernten die indischen Gäste binnen zweieinhalb Stunden. „In Indien spielt Sport nämlich eine große Rolle“, erklärt die Englischlehrerin und Initiatorin des Austauschs, Elisabeth Schönwald. „Kein Wunder, dass ihnen das Golfen so großen Spaß macht.“

Aber auch die Projektarbeit durfte nicht zu kurz kommen. Bereits im Schuljahr 2011/12 war es den beiden Begleitlehrkräften des Indienaustauschs, Frau Petra Herbasch und Frau Veronika Stock, gelungen, die Robert-Bosch-Stiftung dafür zu gewinnen, das gemeinsame Projekt „Ein Vergleich von regionalen erneuerbaren Energieformen (Biogas, Geothermie, Solarthermie)“ mit einem sehr beträchtlichen Betrag zu fördern. So wurde im Rahmen dieses Projekts auch die Biogasanlage in Pliening sowie die Geothermieanlage in Aschheim besichtigt und gemeinsam ein Solarmodell im Unterricht erbaut. Realschuldirektor Bernhard Vidoni ist erleichtert, dass alles perfekt ablief: „Die drei Wochen waren für das ganze Kollegium natürlich viel zusätzlicher Stress, aber alle haben sich fantastisch eingebracht. Wir haben in den Köpfen unserer jungen Besucher ein sehr positives Bild von Bayern und ganz besonders von Aschheim erzeugt.“