Die wilden Bienen von Valley

Alle schwärmen von ihnen – den wilden Bienen von Valley. Damit sind nicht nur die Damen des erfolgreichen Golf-Bundesliga-Teams gemeint und nicht nur deren Stars Sarina Schmidt (Internationale Deutsche Meisterin 2019) und Chiara Horder (Deutsche Meisterin 2019 im Lochspiel-Modus). Sondern auch: Dass die Golfanlage Valley das größte künstlich geschaffene Wildbienen-Projekt von ganz Deutschland darstellt. „Ein Naturparadies wie in der Kindheit“, so Club-Präsident Michael Weichselgartner, der erklärt, dass in dieser Saison eine Studie gestartet werde, um zu eruieren, wie viele Wildbienen-Arten es beim GC Valley gibt. „Wir vermuten 50…“Wobei das Golf-Areal – Nähe Holzkirchen, zwischen München und dem Tegernsee gelegen – grundsätzlich als Bio-Paradies gilt. So existiert beispielsweise im gesamten Landkreis Miesbach nur noch ein einziges Paar der Gattung Braunkehlchen! Und jenes lebt auf dem Golfplatz des GC Valley. Als letztes Jahr Naturschützer die 36 Loch-Anlage besuchten, zog einer das Fazit: „Irgendwie ist es schon seltsam – dass man ausgerechnet auf einen Golfplatz gehen muss, um noch richtige Natur zu erleben.“

Präsident Weichselgartner, ein Diplom-Biologe, hofft, dass die seit Jahren nicht nur in Valley zu beobachtende Hinwendung vieler Golfclubs zur Natur-Hege einen Image-Wandel des Golfsports einleiten möge. Im Falle Valley jedenfalls gilt die Anlage als Rückzugs- und Entwicklungsgebiet für die Tier- und Pflanzenwelt. „Durch intensive Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen haben viele Tiere und vor allem Vögel ihren natürlichen Lebensraum verloren“, so Weichselgartner, „daher wurde bei uns bereits bei der Planung des Baus, mit Hilfe von Herrn Faas von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Miesbach, die Grundlage für einen ökologischen Golfplatz gelegt.“ 50 Hektar Magerwiesen wurden geschaffen und sind nun die Heimat von vielen Vogelarten. Feldlerche, Grasmücke, Wiesenpieper, Stieglitz, Bachstelze, Singdrosseln, Rotkehlchen, Zwergtaucher, Rotmilan, Wanderfalken und viele andere Arten sind täglich zu beobachten. Die Feldlerche ist ein besonders geschützter Vogel (Rote Liste) und in der Zwischenzeit eine Rarität.