Das Deutschland-Comeback von Europas besten Golf-Ladies

Und am Ende ging alles sehr, sehr schnell: schon in wenigen Wochen wird sich die weibliche Golfelite im G&CC Seddiner See südwestlich von Berlin zum AMUNDI German Masters treffen. Nach sechs Jahren bekommt Deutschland neben den beiden DP World Tour-Events BMW International Open und Porsche European Open ein drittes herausragendes Golfturnier – diesmal schlagen allerdings die Ladies ab. Nur wenige Tage nach den BMW International Open in München-Eichenried treffen sich die besten Golfdamen in der Nähe von Potsdam – vom 30. Juni bis 3. Juli geht`s auf den Seddiner See-Course – entworfen von Robert Trend Jones Junior..

Ralf Exel sprach kurz nach der offiziellen Bekanntgabe mit dem neuen Vorstand der Golf- und Country Club Seddiner See AG, Jochen Hornig – bis 2021 verantwortlich im Münchner Vorzeige-Club GP Aschheim.

Exel: Endlich wieder ein Top-Damenturnier in Deutschland. Eine tolle Sache. Aber ganz ehrlich : das ist alles sehr sportlich – nicht nur das Golfspiel, sondern auch der Zeitplan, oder? Von der Bekanntgabe bis zum ersten Abschlag sind es genau zehn Wochen.

Hornig: Das kann man definitiv so sagen: Das Ganze kam sehr kurzfristig. Im März wurde erst final entschieden, das German Masters wieder aufleben zu lassen. In den letzten Wochen gab es dann intensive Verhandlungen. Und jetzt freuen wir uns einfach nur unheimlich auf dieses Spitzenevent.

Exel: Wie kam das AMUNDI German Masters denn zum G&CC Seddiner See?

Hornig: Die Entwicklung war interessant: München hat ja nur wenige Tage vorher die BMW International Open, Hamburg hat die Porsche European Open. Da hatten die Verantwortlichen – offen gesagt – erst mal in den Raum Köln/Düsseldorf geschaut. Dort ist man aus verschiedenen Gründen aber nicht fündig geworden. Und dann kam auch noch Bruder Zufall ins Spiel: Mein Vorgänger Horst Schubert hatte in einem Telefonat von der Standortsuche erfahren – und meinte dann nur: warum eigentlich nicht Seddin? Und aus der Idee wurde dann schnell etwas Handfestes.

Exel: Und wie haben Ihre Mitarbeiter und Mitglieder reagiert?

Hornig: Erstmal ist den meisten die Kinnlade runtergefallen.. Aber ganz schnell war allen klar: so eine Chance kommt nicht oft. Damengolf passt auch gut zu uns. Unser Head-Greenkeeper David Duke hat schon immer von einem internationalen Top-Turnier geträumt. Und bei den Mitgliedern war die Resonanz bisher ausschließlich positiv.

Exel: War der G&CC Seddiner See denn der einzige Bewerber um das AMUNDI German Masters?

Hornig: Nein, nein. Es gab Konkurrenten. Aber am Ende war es das Big Picture. Das Turnier wird auf vielen Kanälen in über 40 Länder übertragen. Ich denke, da können wir mit unserer außergewöhnlichen Anlage und unserem Süd-Course sicher wunderbare Bilder liefern.

Exel: Wie geht es jetzt die kommenden zehn Wochen weiter. Haben Sie schon schlaflose Nächte?

Hornig: (lacht) Noch nicht! Aber es gibt natürlich extrem viel zu tun. Für unser Greenkeeping wird es anstrengend. Wir haben gerade eine große Bunkersanierung – die sollte bis Ende Mai abgeschlossen sein. Das muss jetzt deutlich schneller gehen. Aber insgesamt läuft alles sehr gut ab. Zusammen mit Turnierdirektor Dirk Glittenberg Geschäftsführer von Veranstalter U.COM Event, mit AMUNDI Deutschland, dem Deutschen Golfverband und dem VcG sind die Vorbereitungen extrem positiv. Ich glaube auch, dass Berlin in puncto Golf ein „Hidden Diamond“ ist. Hier entwickelt sich extrem viel. Die Region verzeichnet seit Jahren steigende Zahlen. Und Damengolf ist eine coole Sache. Derzeit haben wir ja auch so viele erfolgreiche Ladies in Deutschland. Umso schöner, dass endlich wieder ein Top-Damen-Turnier in Deutschland stattfindet.

Exel: Dazu wünschen wir Bayerischen Medien-Golfer viel Erfolg.

Hornig: Besten Dank! Und viele Grüße nach München.