Barrierefrei im Golfclub: Endlich ein Seminar

– Von Friedrich Bräuninger –

Den Anstoß gab ein Artikel auf  baymego.de vom 27. Mai 2016. Unter dem Titel „Behindertengerechte Sanitär-Einrichtungen – viel Potential in der Nische“  berichteten wir auf dieser Plattform über den dringenden Handlungsbedarf  deutscher (auch bayerischer) Golfclubs, ihre Toiletten, Duschen und Umkleidezonen diesbezüglich endlich auf Vordermann zu bringen.  Dabei ging  es letztlich um die infrastrukturellen Voraussetzungen für „ Inklusion“,  also die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne  Behinderung auf dem Golfplatz. Auch in der vom Bayerischen Golfverband 2016 herausgegeben Broschüre „Inklusion Pur“ haben die gesetzlichen Rahmenbedingungen dieses Themas eine wichtige Rolle gespielt.

Wendeltreppen, enge Zugänge, Barrieren: Wenn Inklusion gelingen soll, muss bei den Sanitäreinrichtungen vieler Golfanlagen noch einiges verändert werden. Foto: fb

Wendeltreppen, enge Zugänge, Barrieren: Wenn Inklusion gelingen soll, muss bei den Sanitäreinrichtungen vieler Golfanlagen noch einiges verändert werden. Foto: fb

Jetzt kommen die Dinge auffällig und erfreulich in Bewegung. Bernd Walsch, Gründer und Leiter des Berliner Büros für Inklusion und Zukunftsfragen im Golfsport  (BIZ), hat ein Seminar konzipiert, bei dem  die Herausforderungen auf dem Weg zu barrierefreien Golfclubs erstmals in dieser Tiefe mit Fachleuten diskutiert und ökonomisch sinnvolle Lösungen aufgezeigt werden sollen (Seminarprogramm siehe angehängtes PDF). An der Idee zu dieser Fortbildungsveranstaltung haben die Inklusions- und Behindertenbeauftragten deutscher Golfclubs wesentlich mitgewirkt.

Auf besonders großes Interesse in Berlin – Veranstaltungsort am 24. März 2017 ist der GC Kallin – dürften die Fachvorträge renommierter Architekten und Bauplaner (z.B. Dr. Petra Zadel-Sodtke: „Barrierefrei im Golfclub –  Was ist konkret zu tun?“ ) sowie von Helmut Böhmer, Geschäftsführer des mehrfach ausgezeichneten GC Haxterpark/Paderborn, („ Barrierefreiheit und Inklusion: Aus der Praxis für die Praxis“) stoßen. Auch über den Aspekt „ Zuschüsse und Fördermöglichkeiten“ wird es Referate geben.

Als barrierefrei-vorbildlich in Bayern gilt beispielsweise neben dem Münchener Golfclub (MGC) auch der Golfclub im rhönfränkischen Maria Bildhausen, seit über 20 Jahren regelmäßiger Austragungsort von nationalen und Internationalen Inklusionsturnieren. Obwohl die Toiletten, Waschbecken nebst Armaturen  sowie  der Dusch – und Umkleidebereich auch für Rollstuhlgolfer ebenerdig und barrierefrei zugänglich sind, gibt es nach Überzeugung des Behindertenbeauftragten Frank Sorber „ durchaus noch Luft nach oben“. Sorber nennt hier beispielsweise rutschfeste  Bodenfließen und spezielle Halterungen, mit denen Sturzgefahren von Gehbehinderten oder Blinden beim Duschen minimiert werden könnten. „Wir haben weitere Verbesserungen ganz konkret auf dem Radar“ sagt Sorber.

Auch beim ersten Gipfeltreffen der Inklusions-und Behindertenbeauftragten bayerischer Golfclubs im Münchener Haus des Sports (Konferenzraum des BGV) am 12. Dezember steht „Barrierfreiheit“ ganz oben auf der Tagesordnung. Und der/die ein oder andere wird – neben den Investitionsentscheidern – beim Seminar in Berlin gewiß mit  dabei sein.

Seminarprogramm barrierefreie Golfclubs